Denkwelten
Dinge als Bedingung von Menschsein. Dabei:
- Zeit/Bewegung
- In-der-Luftliegen von Kommendem
- Argument und Antizipation
- Sehräuberei und Nichtwissen
- Entstehung von Wahrnehmungswandeln und Weltbildern
- Vorstellbarkeit und aktives Wissen
- Wasser, Pflanzen, Boden
- Epistobeauty: visuelle Wissenschaftsphilosophie
- Händisches Tun
Projekte
Trilogie zur Benutzeroberfläche des Seins (2018 - 2026)
Der Zeitraum Antike bis Digitalität. Zur Bedingungen von Punkt und Fläche.
Teil I Benutzeroberfläche des Seins und Milliardenmensch. Zur Bedingung von Bildung
Teil II Benutzeroberfläche des Seins und Milliardenmensch. Zur Bedingung von Pflanzen
Teil III Benutzeroberfläche des Seins und Milliardenmensch. Zur Bedingung Alter Welten
Kleine Archäologie der aktuellen Weltgestaltung. Eine Bestandsaufnahme (2024/25)
Wie eine Wanderkarte, entfaltet diese Survey die Bedingungen aktueller Weltgestaltungen.
Water unseen: à propos des hommes et des eaux (Langzeitprojekt)
Erkundet das Verhältnis von Wahrnehmung und Weltgestaltung über und unter Wasser.
Kleine Archäologie der aktuellen Weltgestaltung. Eine Bestandsaufnahme
Welche Dinge bedingen die Jahrzehnte um 2000 wesentlich? Die Bedingung der letzten Pandemie mit Dingen veranschaulicht, wie und auf welche Weise viele Menschen ihr Leben mit Dinge bedingen. Das Buch entfaltet als Archäologie aktueller Weltgestaltung, womit sich Menschen zur Zeit bedingen. Es skizziert Gruppen von Dingen wie Luftdinge oder Spieldinge, Stadtdinge, Bildungsdinge. Eine Hauptbedingungen aktueller Weltgestaltung ist digitalisierte Industrialisierung. Der aktuelle Wahrnehmungswandel fordert andere Bedingungen. Wie Dinge der Menschen die Welt bedingen, zeigen etwa schnelle Reaktionen auf Unvorhergesehenes. Sie werden weltweit umgehend dinglich sichtbar und Reaktionen auf Ereignisse rasch dinglich. Kriege zeigen dies ebenfalls. Als Momentaufnahme von Denken und Tun wird die Bedingung einer spezifischen Menschenzeit sichtbar und vorstellbar mittels deren Dinge. Was also sind die Bedingungen des Jetzt? Das Faltbuch, ein grosses Stück Papier, skizziert wie eine Wanderkarte einen Ausschnitt der Bedingtheit unsere Zeit und stellt ein Gedankenexperiment an die Grenze unserer Vorstellbarkeit.
Trilogie zur Benutzeroberfläche des Seins
Teil I Benutzeroberfläche des Seins und Milliardenmensch. Zur Bedingung von Bildung
Die Denkbewegungen des homo digitalis bedingen smarte Dinge. Die digitale Differenz zwischen Wissen und Information ist noch zentral. Wissen, so liesse sich zusammenfassen, ist aktuell Medium von Information (D). Als Bewegungen von Mensch und Ding zeitgestalten Wissen und Information die aktuelle Benutzeroberfläche des Menschen. Mit diesen Bewegungen ,steht’ Bildung als Sitzen & Sein in Frage: Menschen bewegen sich in diesen Jahrzehnten grundlegend anders (S, Z). Rechteckigkeiten wie Hoch/schule, Buch und unzählige Artefakte fixierten Bildungssituationen als deren Grundbedingung. Paideias Box wurde etwas, das auf Dauerhaftigkeit zielte. Als Ordnung von Folgen wurde diese Bedingung in Jahrtausenden eine Art conditio humana in vielen Weltteilen und maßgebliche Zeitstruktur bildenden Seins (R): Die bildende Situation war immer auch Ort als geistige Aktivität: Mensch ,ging zur Bildung’ und ,setzte sich zur ihr’. Tendenziell kehrt sich das mit zunehmender Mensch- und Dingbewegung um. Der umfassende Bewegungswandel betrifft alle ehemalige Bereiche, verortet auch Bildungsweisen neu, entortet sie und bedingt Bildung anders. Damit steht Bildung in Frage (Z). Bewegungsmodi des Onlife provozieren das Verhältnis von ortsstabilem Sein und Mobilität. Bildungsbedingungen als Gebäude, als Schachtelwissen sind zunehmend smart bedingt und bewegt (Z, R, D): die Zeit wird unbedingter, die Realität bevorzugt ihre Simulation im Gegenstand (P, D, R, Z). Gleichzeitig bevölkern milliardenfach Dingmassen die Erde. Paideias Box in digital fundierten Denkstrukturen bewegt uns noch in alten Worten, bereits in teils neuen Orten, in Atopien bildenden Seins vorab einer Art Quantenwahrnehmung. Im Langzeitblick ihrer Artefaktkultur wirbeln Bildungsbedingungen in neue Bewegungen und Dimensionierungen: Zeit wird runder bedingt werden werden.
- Vorstudie I: Prognostik über Generalismus: Dingdenken. Dynamik und Wortort in Flussers Jetzt(2010er Jahre)antizipation(1970er Jahre). (P)
http://www.flusserstudies.net/sites/www.flusserstudies.net/files/media/attachments/stabrey-prognostik.pdf
- Vorstudie II: Transmaterial, in: R. J. Harkness ed., An Unfinished Compendium of Materials, KFI Book Series: University of Aberdeen (2017), S. 194 - 195.
https://www.academia.edu/38596262/Transmaterial
- Seminare Erziehungswissenschaft und Unterrichtsentwicklung:
Whiteheads Wirbel I Der Rhythmus von Erziehung und Bildung ? ( D, Z, P)
Whiteheads Wirbel II Über die Ziele von Bildung und Erziehung ? ( D, S, R)
- Ergebnis für die Bildungsforschung: Schulbedingung? Sitzen und Sein. Paideias Box in der Infosphäre. In: . In: Schule neu denken und medial gestalten. Grünberger, N. et al., Glückstadt: vwh-Verlag 2017, S. 63 - 84. http://www.gestalte.schule/files/original/187/doc04-Stabrey.pdf (S,R,D)
- Ergebnis als Sachbuch, Teil I der Trilogie: Benutzeroberfläche des Seins und Milliardenmensch. Texte zur Bedingung von Bildung (ca.190 S., 2025)
Teil II Benutzeroberfläche des Seins und Form der Zeit. Zur Bedingung von Pflanzen
Als Leitbedingungen des Jetzt und Milliardenmenschen stehen Smartheiten den Dingen der Vorsmartwelt zur Seite. Sie erwirken neue Wahrnehmungen inklusive, die Pflanze als Pflanzlichkeit aufzufassen. Im veränderten Blick auf Tiere nicht als Andere sondern als anderes Wir rückt die Pflanze näher: nicht ,nach‘ Tieren der alten Gliederung Mensch-Tier-Pflanze, sondern Pflanzen werden ebenfalls Teil eines anderen Wir. Mit der Versinnlichung nach dem animal turn Richtung plant turn wirkt ein neuer Blick auf Leben insgesamt. Dimensionen der Verdinglichung von Welt und Leben mit z.B. Milliarden Digital- und Plastikdingen/partikeln samt Verlebendigung von Dingen mit z.B. KI, Roboter, Internet der Dinge etc. wirken als Neuausloten von Leben an sich. Zu vorhandenen Species kommen vom Menschen geschaffene hinzu. Teil I dieses Projektes erkundet die gleichzeitige Anwesenheit und Abwesenheit von Pflanzen in der menschlichen Weltgestaltung. Teil II beobachtet entlang des Jahrtausendwissens zu Pflanzen, an welchem Punkt neuer Weltwahrnehmung Pflanzen wieder wie Tiere und andere Wesen wahrgenommen werden und warum das auch in der Breite so wird. Die These: Weniger Klimabewusstheit, Artensterben, Ernährung etc. werden primärer Grund für das veränderte Pflanzenverständnis werden. Vielmehr zerstäubt das kommende Weltwahrnehmen von Verschränkung und Beziehung als Grundlage nun die Bedingungen früheren Denkens. Damit wirkt eine Art neuer ,Animismus‘ – gefühlt konträr zur Digitalkultur, doch damit aufs Engste verwoben und hervorgebracht.
- Buch I: Vorstellbarkeit und Pflanzlichkeit. Aktiv Wissen schaffen mit Vilém Flusser und dem Standpunkt des Grases. Other Eyes 2021, 45 Seiten. (Hörbuch 2025)
- Buch II: Benutzeroberfläche des Seins und Milliardenmensch. Essays zur Bedingung von Pflanzen (ca. 80 S., Herbst 2025)
Teil III Benutzeroberfläche des Seins und Milliardenmensch. Zur Bedingung Alter Welten
Wissenschaften historisieren. Fast alle Strukturen im Jetzt fundieren kommende Zeiten nicht und werden zugleich aufrechterhalten, u.a. von den Wissenschaften. Altertumswissenschaften sind aus nachwissenschaftlicher Sicht aufschlussreich für das Verständnis der Epoche des Wissens. Die altertumswissenschaftliche Epistemologie basiert auf Anachronie: Altertumswissenschaften verbinden als Weg ins Wissen die Welten ihres Forschungsgegenstandes – Antike, Altertum, Alte Welt etc. – mit ,Quellen’, vorhandenen Resten der Zeiten des Interesses. ,Quellen’ fungieren als ,Zeugnisse’ längst inaktiver Kulturen. Zeugenschaft? Für welche Zeiten, für wen? Im Netzdenken steht Geschichte in Einheiten wie Epochen, wie das Konzept Vergangenheit, in Frage. Dito die Idee einer Alten Welt, der Altertumswissenschaften. Netzliche Vergleichzeitigungen weltweiten Wissens parallelisieren auch Antikewissen: Elastische Strukturen entstehen in und als Echtzeit. Echtzeitformationen, in sich dynamisch, historisieren stabilere Wissensformen. Was bedeutet das für die Bedingungen der Alten Welt?
Im aktuellen Muster der Zeitgestalt formieren vorhandene Erkenntnisse in wandelbare Erkennensgebilde. Discussing Petrification denkt die Verschränkungen Prozess – Denkmuster – Parallelverschiebung von Sachgegenstand auf Disziplinstruktur: Wie formen Dinge Denken? (P) bzw., wenn es im Kommenden auch im breiten Verständnis keine Dinge gibt, weil Wirklichkeit anders gedacht und gesehen wird: Wie formten Dinge unser Denken? Archäologie als Sehräuberin zeichnet im Wissen vom Gestern einige Wege ins Nichtwissen nach. Diese werden komplementär zu Wissen sichtbar (S). Den Großteil altertumswissenschaftlichen Interesses, die seit Jahrtausenden nicht aktive Kulturen, kennzeichnet kontingente und konstruierte Abwesenheit. Das Verhältnis von Anwesenden und Abwesenden wandelt mit smarten Bedingungen radikal, Denken wird nicht mehr wie bisher gedacht werden. Die Bedingung der Alten Welt ist die Benutzeroberfläche des Seins, die wir noch bewohnen in der Zeit Antike bis Digitalität.
- Vorstudie: Archäologische Untersuchungen. Über Temporalität und Dinge (2017, 246 S.)
- Seminar: Tatort Wort-& Bildwelt Alte Welt: Eine Quelle ist eine Quelle ist eine ... On Knowledge: Formation and History of „Sources“ in Ancient World Studies
- Ergebnis: Über die Archäosphäre ins Altertum: Artefakt. Bildfakt. Kontext. Konstrukt. (R) In: S. Klamm/E. Hoffmann (Hrsg.), Archäologie und Rekonstruktion. Strategien visueller Erkenntnisprozesse. Transformationen der Antike (2025) 22 S.
- Ergebnis: Discussing Petrification – On Patterns, Mind and Matter in the 21th century (2025, ca. 50 S.)
- Ergebnis: Benutzeroberfläche des Seins und Milliardenmensch. Zur Bedingung Alter Welten. (2026, Essay, ca. 180 S.)
Langzeitprojekt:
Water unseen: à propos des hommes et des eaux – Eine d(r)ingliche Geschichte.
Das Wasserbuch erkundet Wasser als Wasserepistem, als Aquem. Aufbauend auf Studien dazu, wie Zeit in den Boden und in Dinge kommt, geht es hier darum, was Wasser als liquider Wissensformer eigentlich ausmacht, so dass Wasser in Forschung und Denken menschenmögliche Sphären mittelt. Als Aquem, das Denken provoziert, hervorbringt, verhindert und Wahrnehmungen ermöglicht und verunmöglicht (A), dimensioniert der Horizont des Sehens die aquemologische Ausgangslage (WS) mit der immer bewegenden Grenze zwischen Sehraum und Seeraum. Ein randlose Rand in Bewegung kennzeichnet Wasserwissen und -denken und das kommende Weltwahrnehmen infolge Quantenmechanik wird so gedacht eingängig darstellbar. Einzelstudien im Wasserbuch ergründen, wie Wasser als Immerbewegendes Denken bildet/e und bilden kann und wie die frühere Denkformation Wissen sich zu dieser randlosen Bewegung verhält. Wasser und Wissen stehen hier gewissermaßen konträr zu einander: Wissen ist konzeptionell immer auch etwas Statisches, Wasser im Wissen auch. Während wir im Begriff sind, Modelle alter Zeitlichkeiten zu verlassen, erkundet das Wasserbuch, wie Wasser aktuelle und kommende Denkformationen abbildbar machen kann. Lässt sich qua Aqua, mit der wassereigenen fluiden Beweglichkeit, das Netzwirken fassen? Ist qua Aqua wissenschaftliches Forschen in seiner neuen Zeitstruktur der Echtzeit gut ergründbar, beispielsweise weil das Erkennensvehikel selbst bewegt ist? An der oszillierenden Grenze des Sehraums im Seeraum interferieren die alten Formationen Nichtwissen und Wissen. Diese Grenze des Sehens macht Wasser zum Aquem (B). Die ,Tiefsee‘ etwa, deren Sichtbarmachung ihre Erforschung ebenso dokumentiert wie epistemisch grundiert, zeigt wie Wasser als Sehräuber Vorstellungen von Dasein allgemein und Wissenschaft im Speziellen formt. Die Grenzziehung zwischen Mensch und Tier (P, A, WS, I), aktuelle Dimensionierungen planetarischer Veränderungen als Anthropozänisierung qua Aqua sind Teil davon.
3 Bücher in 1em: Essay (A, P), Sachbuch (I, WS), Bildband für Kinder (A, WS). Themen:
- Wasser Wissen. Aqueme als ‚Denkquelle’ (A)
- Industrialisierung und Vergegenständlichung von Leben. (I)
- Les sciences et les eaux: à la recherche des structures poétiques comme catégorème historique (P)
- ‘This is water’ – Wasser und Wissen. Über Sehräuberei (WS)
- Vorstudie I: Aqua alia, in: Weltfragment. Von den Dingen in den Archiven zu den Archiven in den Dingen. In: E. Knopf, S. Lembcke, M. Recklies (Hg.), Archive dekolonialisieren. Praktiken medialer und epistemischer Transformationen in Kunst, Design, Film. Transcript 2018, 177-191. (A,I)
- Vorstudie II: Transmaterial, in: R. J. Harkness ed., An Unfinished Compendium of Materials, KFI Book Series: University of Aberdeen (2017), S. 194 - 195.
- Vorstudie III: 6 Seiten «Roman Notes»: Petrifizierung der Erdballhaut am Beispiel Rom. In: Dominique Turzer - Libri d'artista da Roma a Zurigo, 5.-15.11. 2020, Photobastei Zürich.